Gynäkologische Krebserkrankungen weltweit

Bis 2040 werden mehr Frauen vor der Menopause an gynäkologischen Krebserkrankungen erkranken

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Viele Wie viele Frauen erkranken und sterben weltweit an Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane? Und welche Rolle spielt dabei die Menopause? Diese Fragen untersuchte eine aktuelle Studie von 2019 (1).

Im Jahr 2019 wurden weltweit 1,3 Millionen Fälle von Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane (Gebärmutterhals-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs) neu diagnostiziert. Dies bedeutet, dass von 100.000 Frauen vor der Menopause 20,2 betroffen waren, während es nach der Menopause 92,1 von 100.000 Frauen waren. Die Anzahl der Fälle variiert weltweit stark, je nachdem wie gut das Gesundheitssystem ist, ob es nationale Programme zur HPV-Impfung gibt, wie häufig Risikofaktoren auftreten und wie hoch das Einkommens- und Bildungsniveau ist.

Zum Beispiel nimmt die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs sowohl vor als auch nach der Menopause mit steigendem Wohlstand und Bildungsniveau ab. Im Gegensatz dazu steigt die Häufigkeit von Gebärmutterkrebs in wohlhabenderen und besser gebildeten Regionen, besonders in Nordamerika und Europa. Ein hoher Body-Mass-Index (BMI) ist weltweit für 35,5% der Gebärmutterkrebserkrankungen vor der Menopause und 40,3% nach der Menopause verantwortlich.

Die Fälle von Eierstockkrebs haben zwischen 1990 und 2019 vor allem bei Frauen vor der Menopause zugenommen. Weltweit gibt es für Eierstockkrebs vor und nach der Menopause drei wesentliche Risikofaktoren: ein hoher BMI, hoher Blutzucker und Asbestexposition.  

Die Sterblichkeitsraten sind jedoch zwischen 1990 und 2019 für alle drei Krebserkrankungen insgesamt gesunken.

Die Prognosen für 2040 zeigen eine weltweite Zunahme von Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, besonders bei Frauen vor der Menopause. Bei Frauen nach der Menopause wird hingegen eher ein Rückgang erwartet, jedoch nur für Gebärmutterhals- und Gebärmutterkrebs.

Warum ist diese Beobachtung wichtig? Wenn immer mehr Frauen vor der Menopause an Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane erkranken (Brustkrebs noch nicht mitgerechnet), wird auch die Anzahl der Frauen steigen, die durch medizinische Eingriffe frühzeitig in die Menopause kommen. Wir müssen daher darauf vorbereitet sein, diese Frauen angemessen zu behandeln und auch die Rolle der Hormonersatztherapie (HRT) berücksichtigen, sowohl zur Therapie als auch zur Prävention von chronischen nicht-übertragbaren Erkrankungen.

Referenzen

(1) Liang Y et al., Global burden and trends in pre- and post-menopausal gynecological cancer from 1990 to 2019, with Projections to 2040: a cross-sectional study. Int J Surg. 2024 Aug 2.  

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Prof. Dr. med. Petra Stute,

Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin,

Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz

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