Die Depression ist eine psychische Erkrankung, die durch eine deutlich gedrückte Stimmung, Interesselosigkeit und Antriebsminderung über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet ist. Das Risiko, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt bei 16-20% und ist bei Frauen doppelt so hoch wie bei Männern. Außerdem dauert eine depressive Episode bei Frauen länger an, und das Rückfallrisiko ist höher. Hormonelle Veränderungen wie die Wechseljahre sind mit einem erhöhten Risiko für eine neu auftretende Depression verbunden. In einer US-Amerikanischen Studie konnte gezeigt werden, dass eine Frau während der Wechseljahre (Perimenopause) ein 2,5-mal höheres Risiko für eine Depression hat im Vergleich zu sich selbst im jüngeren Alter. Nach der Menopause nimmt das Risiko für eine Depression wieder ab. Depressionen werden in der Regel mit Psychotherapie und/oder Psychopharmaka behandelt. Die Hormonersatztherapie (HRT) ist für die Behandlung von Depressionen nicht zugelassen. Es gibt aber Hinweise, dass eine Östrogentherapie bei depressiven Frauen in der Perimenopause mit oder ohne Hitzewallungen eine ähnlich starke antidepressive Wirkung hat wie Antidepressiva. Nach der Menopause ist eine Östrogentherapie zur Behandlung von depressiven Störungen jedoch unwirksam. Es gibt ausserdem einige Hinweise darauf, dass Östrogene die Stimmung und das Wohlbefinden von nicht-depressiven Frauen in der Perimenopause verbessert. Östrogenbasierte Therapien können die Wirksamkeit von Antidepressiva bei Frauen in der Lebensmitte und bei älteren Frauen verbessern, vorzugsweise, wenn sie auch für andere Wechseljahresbeschwerden verabreicht werden. Daneben gibt es Therapieansätze aus dem Bereich der Phytotherapie und Orthomolekularen Medizin. Diese werden aber offiziell aufgrund meist unzureichender Daten nicht als alleinige Therapie empfohlen. Hierzu zählen z.B. Johanniskraut, Omega-3-Fettsäuren, S-Adenosyl-Methionin (SAMe), 5-Hydroxy-Tryptophan (5HTP) und Rhodiola rosea.
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Prof. Dr. med. Petra Stute
Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Frauenklinik Inselspital Bern Schweiz
Astellas, CSL Vifor, Dolsan, Effik, Exeltis, Gedeon Richter, Labatec, Pierre Fabre Pharma, Swiss Kannavations, Theramex.
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