Brain fog

Das Symptom "Brain fog" wird unter anderem mit Long-COVID und den Wechseljahren assoziiert. Das Symptomspektrum ist aber nicht dasselbe!

Wechseljahresbeschwerden
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Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO beschreibt der Begriff «Brain Fog» die Gedächtniseinschränkungen von Long-COVID Betroffenen. Hierbei steht der Begriff «Long-COVID» für verschiedene Symptommuster, die während oder nach einer SARS-CoV-2 Erkrankung auftreten, mindestens zwei Monate nach der 1-monatigen akuten COVID-19 Erkrankung andauern, das Leben des/der Betroffenen beeinflussen und nicht durch andere Erkrankungen erklärt werden können.  

Zu den Gedächtniseinschränkungen bei Long-COVID zählen z.B. Einschränkungen in der Planungsfähigkeit, Entscheidungsfindung, Verarbeitungsgeschwindigkeit («Das Hirn arbeitet gefühlt langsamer.»), im Langzeitgedächtnis («Es fällt schwer, sich an bestimmte Sachen/Wörter zu erinnern.») und/oder in der Sprache («Man hat Mühe mit dem Verstehen von Gelesenem und/oder mit dem Schreiben). Medizinisch müssen u.a. ein Schlaganfall, eine Epilepsie und Depression ausgeschlossen werden.

Seit der «Einführung» des Begriffs «Brain Fog» wird dieser auch zunehmend für Gedächtnisveränderungen in den Wechseljahren genutzt. Bisher gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, um zwischen den Gedächtnissymptomen aufgrund der Wechseljahre und aufgrund von Long-COVID unterscheiden zu können. Allerdings scheinen die oben genannten Einschränkungen in der Planungsfähigkeit, Entscheidungsfindung und/oder Verarbeitungsgeschwindigkeit (das ist unsere sog. Exekutivfunktion) bei SARS-CoV-2 ein herausragendes Merkmal zu sein, welche in der Regel in den Wechseljahren nicht beobachtet werden. Stattdessen dominieren bei den Gedächtnissymptomen in den Wechseljahren Schwierigkeiten beim Erfassen und Erinnern von Wörtern, Namen, Geschichten oder Zahlen, Schwierigkeiten, einen Gedankengang beizubehalten, Ablenkbarkeit, Vergessen von Absichten (z.B. den Grund für das Betreten eines bestimmten Raums) und Schwierigkeiten, zwischen Aufgaben zu wechseln. Dennoch können die Beschwerden störend und aufgrund von Angst vor Demenz subjektiv besorgniserregend sein, auch wenn bei den meisten Frauen, würde man ihr Gedächtnis testen, die Testergebnisse im Normalbereich wären. Nur etwa 11-13% der Frauen weisen tatsächlich eine (vorübergehende) klinisch signifikante Einschränkung ihres Gedächtnisses ein.  

Wie könnte ein erster Schritt im Management von «Brain Fog» in den Wechseljahren aussehen? Bisher gibt’s keine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise. Wenn man aber die Gemeinsamkeiten des Managements von Long-COVID und den Wechseljahren berücksichtigt, könnte eine Strategie wie folgt aussehen:

  • Multidisziplinärer Ansatz, der je nach Symptomschwere Gynäkologen, Psychiater und Neurologen umfasst.
  • Hormonersatztherapie (HRT) bei Wechseljahresbeschwerden sofern nichts dagegen spricht.
  • Berücksichtigung der sog. Life’s Essential 8: gesunde Ernährung, körperliche Aktivität, Verzicht auf Nikotin, gesunder Schlaf, gesundes Körpergewicht, gesunde Blutfettwerte, Blutzucker und Blutdruck.
  • Pflegen von sozialen Kontakten.
  • Gehirnsport.
  • Behebbare Ursachen behandeln oder beheben wie z.B. Nebenwirkungen von Medikamenten, Behandlung einer Schlafstörung, Depression, Unterfunktion der Schilddrüse oder eines Vitamin-B12-Mangels.

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Prof. Dr. med. Petra Stute
Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
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