Haarausfall

In den Wechseljahren besteht ein relatives Übergewicht der Androgene.

Wechseljahresbeschwerden
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Mit dem Älterwerden sinkt die Produktion der männlichen Hormone (Androgene), allerdings nicht so abrupt wie die der Östrogene in den Wechseljahren. Durch den Menopausen-assoziierten Östrogenabfall sinkt u.a. die Produktion des Eiweisses «Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)» in der Leber. Dieses Eiweiss bindet z.B. die männlichen Hormone. Wenn SHBG sinkt, dann werden weniger Androgene gebunden, so dass der Anteil der «freien» und damit wirksamen Androgene zunimmt. Das Ergebnis ist ein relatives Überwiegen der Androgene in der Peri- und Postmenopause, welches mit Zeichen zu vieler männlicher Hormone (v.a. Behaarungszunahme im Gesicht und Ausdünnung des Kopfhaares) bei sonst gesunden Frauen assoziiert sein kann. Die Alters- und Menopausen-assoziierten hormonellen Veränderungen haben u.a. einen Einfluss auf den Haarzyklus der Kopfhaare. Östrogene haben eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Haarzyklus. Sie fördern die Wachstumsphase. Bei Frauen nach der Menopause konnte dementsprechend eine Reduktion des Anteils von Haaren in der Wachstumsphase gezeigt werden, und zwar deutlicher im Bereich der Stirn als am Hinterkopf. Wichtig an der Stelle ist, dass der Haarausfall bei Frauen in den Wechseljahren nicht automatisch der hormonellen Veränderung zugeschrieben wird. Es gibt zahlreiche Erkrankungen der Haare und Kopfhaut, die ggf. via Dermatologie ausgeschlossen werden sollten. Augenbrauen- und/oder Wimpernverlust sind nicht typisch für die Wechseljahre! Neben der klassischen lokalen (z.B. Minoxidil) und «Ganzkörper» antiandrogenen Therapie gibt es 1) verschiedene dermatologische Ansätze und 2) zahlreiche Over-The-Counter (OTC)-Produkte zum Schlucken oder zur lokalen Anwendung. Letztere verfolgen verschiedene therapeutische Ansätze wie die Stimulation des Haarwachstums (z.B. Aminosäuren, Eisen), Hemmung von Enzymen im Androgenstoffwechsel (z.B. Sägepalme), Entzündungshemmung (z.B. Zink) und eine Verbesserung der Durchblutung des Haarfollikels (z.B. Prostaglandine).

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Prof. Dr. med. Petra Stute
Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

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