Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom bei Frauen.

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist eine weit verbreitete schlafbezogene Atmungsstörung.

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Viele Menschen leiden unter nächtlichen Atemstörungen, ohne es zu wissen – eine davon ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Dabei kommt es im Schlaf wiederholt zu Atemaussetzern. Diese können nicht nur die Schlafqualität beeinträchtigen, sondern langfristig auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Schlaganfall erhöhen.

Besonders bei Frauen wird OSAS oft nicht erkannt, weil die Symptome anders sind als bei Männern. Das Problem: Gerade nach den Wechseljahren steigt das Risiko, da schützende Hormone wie das Östrogen zurückgehen. Dennoch gilt OSAS in der Medizin noch immer eher als „Männerkrankheit“.

In einer aktuellen Übersichtsarbeit haben die Autorinnen und Autoren eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien ausgewertet, um den aktuellen Wissensstand zu OSAS bei Frauen darzustellen. Sie durchsuchten medizinische Datenbanken nach neuen Erkenntnissen über den Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen – ohne Einschränkungen zu Sprache oder Veröffentlichungsjahr.

Die Ergebnisse in einer Übersicht:

  • Frauen zeigen oft unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Schlaflosigkeit – und werden daher häufig falsch diagnostiziert, z. B. mit Depression oder hormonellen Störungen.
  • Nach der Menopause fehlt der schützende Einfluss der Östrogene auf die Blutgefäße und den Stoffwechsel. Das erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall – besonders bei gleichzeitigem Übergewicht oder Diabetes.
  • Frauen haben eine andere Fettverteilung und kleinere Atemwege. Das wirkt sich auf die Entstehung und den Verlauf des OSAS aus. Zudem sind bei Frauen häufiger Herzprobleme zu beobachten.
  • Das OSAS kann das Risiko für Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern) sowie für Demenz erhöhen – auch hier sind Frauen besonders betroffen.
  • Sport und gesunde Ernährung wirken vorbeugend – besonders bei Frauen. Dennoch sind viele Frauen körperlich weniger aktiv als Männer und öfter übergewichtig – ein Problem, das früh anzugehen ist.

Diskussion & Fazit
Das OSAS ist kein reines Männerproblem. Besonders bei Frauen nach den Wechseljahren sollte es als ernstzunehmender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beachtet werden. Da die Symptome oft nicht klassisch sind, bleibt die Krankheit bei Frauen häufig unentdeckt. Eine geschlechtersensible Diagnostik und Therapie ist notwendig.

Außerdem zeigt die Übersicht: Die Behandlung von OSAS kann nicht isoliert erfolgen – sie muss eingebettet sein in eine umfassende Herz-Kreislauf-Prävention, die Ernährung, Bewegung und Lebensstil einbezieht. Der STOP-Bang-Fragebogen kann zum Screening auf ein OSAS schnell und einfach genutzt werden.

Referenzen:
Moscucci F, Bucciarelli V, Gallina S, Sciomer S, Mattioli AV, Maffei S, Nodari S, Pedrinelli R, Andreozzi P, Basili S; Gender Cardiovascular Disease Study Group of the Italian Society of Cardiology (SIC); Gender Working Group of the Italian Society of Internal Medicine (SIMI). Obstructive sleep apnea syndrome (OSAS) in women: A forgotten cardiovascular risk factor. Maturitas. 2025 Feb;193:108170.

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Prof. Dr. med. Petra Stute, Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz

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